Aktion vor dem Landtag – Fair Trade Towns wollen FAIRGABE!

Recherchen von SACHSEN KAUFT FAIR belegen: Der Freistaat beschafft Polizeiuniformen aus ausbeuterischer Arbeit! Aber wer trägt da eigentlich die Verantwortung?

Diese Frage stellten die sächsischen Fair Trade Towns gestern in einer Aktion vor dem Landtag. Während die Abgeordneten zur Plenarsitzung kamen, wurde von Fair Trade Town Mitgliedern aus Dresden, Leipzig, Freiberg und Eibenstock eine Textil-Lieferkette nachgestellt. Damit spielten sie auf die Recherche von SACHSEN KAUFT FAIR an, welche zeigen, dass der Freistaat in den Jahren 2019 / 2020 Polizeiuniformen gekauft hat, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Rumänien produziert wurden.

Die Verletzung von internationalen Arbeitsstandrads und Umweltzerstörung findet meist am Anfang der Lieferketten statt. Neben dem Abbau der Rohstoffe werden auch bei der Verarbeitung in sogenannten „Billiglohnländern“ Menschen- und Umweltrechte regelmäßig missachtet. Dieser Preiskampf zu Lasten von Mensch und Natur wird durch öffentliche Auftragsvergaben, die rein auf den günstigsten Preis schauen, noch verstärkt. Das fragt man sich schon, wer trägt da eigentlich die Verantwortung? Die Textilfabriken in den „Billiglohnländern“, die Modemarken mit Hauptsitz in Europa oder der Freistaat als Einkäufer dieser Waren.

Bisher schieben sich die Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und Privatwirtschaft gegenseitig den Ball zu. Die nachgestellte Lieferkette der Freiwilligen verdeutlicht dieses Versteckspiel und fordert die Regierungsparteien CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen auf, endlich Verantwortung zu übernehmen. Mit der Verankerung von ökologischen und menschenrechtlichen Kriterien im sächsischen Vergabegesetz, kann die öffentliche Hand in Sachsen ihrer Rolle als einer der größten Marktteilnhemer gerecht werden und sicherstellen, dass mit unseren Steuergeldern keine Ausbeutung und Umweltzerstörung finanziert werden. Deswegen fordern die Fair Trade Towns endlich eine FAIRgabe!

Appell zur Vergaberechtsreform

Die öffentliche Hand in Deutschland gibt pro Jahr schätzungsweise ca. 500 Mrd. Euro für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen aus (OECD 2019).Zivilgesellschaftliche Organisationen setzen

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