Neue Kompetenzstelle für Nachhaltige Beschaffung in Sachsen

In Sachsen gibt es seit Dezember 2023 eine neue „Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung“. Als Auftakt wurde am 25.01.24 zum „1. Nachhaltigkeitsgipfels“ in Dresden eingeladen, bei dem die Bedeutung und Möglichkeiten der nachhaltigen Vergabe thematisiert wurden.

»Nachhaltigkeit ist kein Modewort, sondern eine Verpflichtung, der wir uns als Gesellschaft stellen müssen«, sagte der sächsische Staatssekretär für Wirtschaft und Arbeit, Thomas Kralinski, in seinem Eröffnungsgrußwort.
Im dicht gepackten Tagesprogramm gab es u.a. eine Einführung in Anwendung in den Kompass Nachhaltigkeit durch Theresa Güldenring, Projektleiterin für Faire Beschaffung bei der SKEW. Außerdem wurden Unterstützungsmöglichkeiten durch die Bundesregierung vorgestellt, durch Ilse Beneke, Leiterin der Kompetenzstelle für Nachhaltige Beschaffung des Bundes.

Die sächsische Kompetenzsstelle für nachhaltige Beschaffung ist angegliedert an die bestehende Auftragsberatungsstelle Sachsen e.V. (ABSt), die sowohl öffentliche Institutionen als auch privatwirtschaftliche Unternehmen zu Themen der öffentlichen Auftragsvergabe berät. Die neu geschaffene Stelle wird durch Mittel des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA) finanziert, zunächst mit 350.000 Euro bis Ende 2024.

Die Einrichtung einer Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung ist ein längst überfälliger Schritt. Bisher gab es von Seiten des Freistaats dazu keine Schulungs- und Beratungsangebote. Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger und sozial verantwortlicher Beschaffung erfolgten ausschließlich durch das Engagement der Zivilgesellschaft. Die Bildung und Beratung der Verwaltungsmitarbeitenden ist wichtiger Baustein für eine nachhaltige Beschaffungs- und Vergabepraxis. Jedoch sollte dies nicht darüber hinweg täuschen, dass eine entsprechende Anpassung des sächsischen Vergabegesetzes als wichtiger Hebel nach wie vor fehlt. Soziale und ökologische Kriterien finden hier nach wie vor kaum Berücksichtigung.

Appell zur Vergaberechtsreform

Die öffentliche Hand in Deutschland gibt pro Jahr schätzungsweise ca. 500 Mrd. Euro für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen aus (OECD 2019).Zivilgesellschaftliche Organisationen setzen

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