„Initiative Fairer Handel in Mitteldeutschland“ übertrifft ihr Wettziel deutlich
1000 Menschen für ein faires Klimafrühstück zu gewinnen war das Ziel, am Ende wurden es über 3000 Beteiligte. Initiativen aus dem Erzgebirge waren am Erfolg maßgeblich beteiligt.
Mit einer zweiwöchigen Frühstücks-Wette im September machte die „Initiative Fairer Handel in Mitteldeutschland“ Geschmack auf fair gehandelte Produkte aus dem globalen Süden. In über 50 Städten in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt haben 3055 Personen an insgesamt 97 Frühstücken teilgenommen. Die ursprüngliche Wette „1000 Menschen frühstücken fair – Wetten, dass?!“ wurde damit deutlich übererfüllt.
Die 1. Mitteldeutsche Fairtrade-Wette fand während der jährlich Fairen Woche vom 13. bis 27. September statt. Schon lange vor Beendigung des Aktionszeitraums stand fest: die angestrebten 1000 Teilnehmenden sind erreicht. Hauptkoordinatorin Lisa Szalai, vom Eine Welt Netzwerk Thüringen, ist immer noch völlig überwältigt von dem Erfolg: „Ich hätte nie im Leben gedacht, dass wir so viele Menschen dafür gewinnen können ein Zeichen für globale Gerechtigkeit und Fairen Handel zu setzen. Am Ende waren es ja 2926“ Die Fair-Handels-Beraterin für Thüringen ergänzt: „Täglich sind bei mir unzählige Mails sowie Anrufe eingegangen und das häufig auch aus kleineren Städten, was mich besonders freut.“
Einer dieser Städte die einen erheblichen Anteil am Erfolg hatten ist Eibenstock. In keiner anderen Stadt gab es während der beiden Aktionswochen mehr Veranstaltungen, an denen man teilnehmen konnte. „Es freut mich, dass sich in unserer Bergstadt so viele Menschen für ein solches faires Frühstück gewinnen lassen. Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits eine Schokoladenwette gegen alle anderen sächsischen Städte gewinnen konnten, haben wir uns auch diesmal nicht lumpen lassen,“ sagt Birgit Mädler, Mitglied der Eibenstocker Fairtrade Town-Gruppe. Neben Aktionen in der Diakoniestation der Kirchgemeinden Eibenstock und Umgebung, im Vereinshaus oder dem Weltladen, hat sich auch der Regionalladen Regine an der Aktion beteiligt. Hier wurden Tische vor dem Laden aufgebaut und dann haben 50 Leute regionale und faire Aufstriche von weiter her verkostet. Die Rolligruppe der evangelischen Kirche hat bei ihrem monatlichen Treffen im Gemeindehaus neben dem Frühstück noch einige Informationen zum Kaffeeanbau und wie die Menschen in den Anbaugebieten vom Fairen Handel profitieren, erfahren. Anschließend kauften sie noch einige Produkte ein. „Worten Taten folgen zu lassen, dass finde ich besonders positiv. Wir haben es selbst in der Hand, wie die Arbeitsbedingungen in der Kakaoproduktion Westafrikas oder auf Kaffeeplantagen Lateinamerikas sind,“ zeigt sich Birgit Mädler überzeugt. Schön war auch, dass sich auf Grund privater Initiativen, zum Beispiel die Mitarbeiter der Apotheke zu einem fairen Frühstück zusammengefunden haben.
Doch auch in anderen Städten gab es zahlreiche Aktion. In Zwönitz beteiligte sich der Miteinander e.V., in Aue ein Stadtteiltreff und in Freiberg einige Büros der Stadtverwaltung. In Wernigerode fand die größte Einzelaktion statt. Hier nahmen 245 Schüler und Schülerinnen der Sekundarschule Thomas Müntzer teil.
Eine besondere Aktion gab es auch im gerade einmal gut 1300 Einwohner zählenden Beuren im thüringischen Eichsfeld. An der dortigen Montessorischule wurde auch inhaltlich zum Thema Ernährung gearbeitet und die Zutaten für das Essen von Schülerinnen und Schülern selbst geschnippelt. Auch Bürgermeister, Pfarrer und der kleine Weltladen des Dorfes waren bei der Aktion dabei.
Ob und was für eine Aktion es im nächsten Jahr geben wird, da hält sich die „Initiative Fairer Handel in Mitteldeutschland“ noch bedeckt. Nach dem tollen Erfolg in diesem Jahr gibt es jedenfalls zahlreiche Teilnehmende die sich eine Wiederholung wünschen. In diesem Jahr waren Kaffee, Schokoladenaufstrich, Tee, Saft und Marmelade die beliebtesten Produkte bei den fairen Frühstücken.
Produkte, die das Fair Trade-Siegel tragen, garantieren den Bauern und Bäuerinnen in Entwicklungsländern ein besseres Einkommen und ein Verbot der ausbeuterischen Kinderarbeit. Zudem können sie mit einem bewussten Konsum einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Besonders in den ärmeren Ländern des Globalen Südens sind die Folgen des Klimawandels bereits heute spürbar – ein weiterer Grund, den Fairen Handel zu unterstützen.
Einblicke in die Aktionen einzelner Städte: