Sozialorientierte Beschaffung – neuer Leitfaden der EU erschienen

Im Juni 2021 hat die Europäische Kommission den aktualisierten Leitfaden für die Berücksichtigung sozialer Belange bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen veröffentlicht.

Soziale Aspekte der Nachhaltigkeit, zu denen soziale/ethische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte zählen, nehmen bei der öffentlichen Beschaffung einen zunehmend  höheren Stellenwert ein. Aufgrund dessen sind öffentliche Auftraggeber dazu angehalten, ihre Anstrengungen in diesem Bereich zu verstärken. Nach Angaben der Europäischen Kommission belaufen sich die Investitionen der öffentlichen Hand auf mehr als 14 % des Bruttoinlandsprodukts der EU. Durch die Berücksichtigung von sozialen Auswirkungen beim Kauf von Waren und Dienstleistungen kann somit ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet werden.

„Öffentliche Auftraggeber können mittels kluger Vergabestrategien Beschäftigungschancen, Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Arbeitskräfte, menschenwürdige Arbeit, soziale Inklusion, Geschlechtergleichstellung und Nichtdiskriminierung, Zugänglichkeit, Design für alle, ethischen Handel und die umfassendere Einhaltung von sozialen Standards fördern. Bei einigen Produkten, Bauleistungen und Dienstleistungen können die Auswirkungen besonders groß sein, da öffentliche Auftraggeber in Sektoren wie Hoch- und Tiefbau sowie Gesundheitsversorgung und Verkehr einen erheblichen Teil des Markts beeinflussen.“

Sozialorientierte Beschaffung: Ein Leitfaden für die Berücksichtigung sozialer Belange bei der Vergabe öffentlicher Aufträge, 2. Ausgabe.

Die zweite Ausgabe des Leitfadens führt zunächst an den Begriff der sozialverantwortlichen Vergabe heran, gibt Hinweise für die einzelnen Stadien des Vergabeverfahrens und nennt Beispiele, wie soziale Kriterien in der öffentlichen Beschaffung berücksichtigt werden können.

Appell zur Vergaberechtsreform

Die öffentliche Hand in Deutschland gibt pro Jahr schätzungsweise ca. 500 Mrd. Euro für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen aus (OECD 2019).Zivilgesellschaftliche Organisationen setzen

Read More